21.03.2014 Poopo nach La Paz

Wegen meiner Zahnschmerzen konnte ich die halbe Nacht nicht schlafen. Das Wasser war natürlich morgens wieder abgestellt, also packten wir unsere Motorräder und machten die Flatter. Eigentlich war das Hotel mal ganz schön gewesen, schönes Möbiliar, Fernseher und Bewegungsmelder für das Badlicht. Mit dem dazugehörenden Thermalbad versuchte man wahrscheinlich Touristen anzulocken, und als das nicht gelang, verfiel alles. Wer übernachtet schon in einem Hotel ohne Wasser und ohne Frühstück?
Wir erreichten schnell Oruro, fanden aber auch dort kein Cafe. In der Not holten sich Erwin und Matthias Pommes Frites, während mich das Zahnweh quälte. Da Freitag war, wollte ich unbedingt rechtzeitig in La Paz sein, um noch einen Zahnarzt vor dem Wochenende aufsuchen zu können.
Die nächsten rund 200 Kilometer bis La Paz waren eine einzige Baustelle. 2 km fahren, Umleitung auf Schotterpiste, 3 km fahren, wieder Umleitung, 1 km fahren, so zog sich das hin bis La Paz. Trotzdem kamen wir gegen 15 Uhr in La Paz an und versuchten erst mal, per Handy die andern 4 zu erreichen. Da das nicht klappte, quartierten wir uns im Zentrum ins 5-Sterne-Hotel Europa ein. Wirklich Superluxus mit viel Platz, ich ging gleich unter die Dusche, und per Taxi ging es danach zu einem Zahnarzt im Süden. Erwin begleitete mich, das fand ich wirklich toll als psychologischen Beistand.
Das Röntgengerät war anno tobak, der Rest auch etwas anders als daheim, aber schließlich eröffnete mir der Arzt, ich hätte einen großen Entzündungsherd unter dem Backenzahn und der müsste raus. Allerdings nicht gleich, sondern erst in 3 Tagen nach Einnahme von Antibiotika und Schmerzmitteln. Blöd gelaufen, aber jetzt hänge ich eben erst mal in La Paz fest. Das Röntgen kostete 250 Bol, das Ziehen soll noch einmal 300 Bol kosten, und die Medikamente kosteten 350 Bol, also rund 40 Euro. Letzteres fand ich dann doch ganz schön teuer, aber nach 3 Stunden hatte ich zumindest keine Schmerzen mehr.
Wir drei gingen dann zum Bankautomat und anschließend zum Essen. Gegenüber vom Hotel war ein Konzert, man kam kaum noch zu Fuss raus. Wahnsinn, dieses La Paz, sehr viele junge Leute, überall tobt das Leben. Halb tot schlief ich dann ziemlich schnell ein, während die beiden Andern noch einen Absacker an der Pianobar des Hotels zu sich nahmen. Fast hätte ich es vergessen, die andern Vier haben sich gemeldet, sie wohnen im Hotel Oberlander ganz unten in La Paz. Also werden wir morgen dorthin umziehen.