Viele Busse und Kleinbusse mit der entsprechenden Anzahl an Touris waren auf dem Felsen, ein Wunder, dass wirklich noch Kondore zu sehen waren. Die Schlucht ist dort etwa 1200 m tief, gegenüber liegt der Nevado Mismi mit 5540 m über 3000 m über dem Canyongrund. Die Colcaschlucht ist die zweittiefste Schlucht der Welt, nur geringfügig weniger tief als die Nachbarschlucht Cotahausi und doppelt so tief wie der Grand Canyon in den USA, und über 100 km lang. Interessanterweise entspringt am Nevado Mismi auch der Amazonas, wie man seit 2007 weiß. Die recht umfangreiche Kondorfamilie am Cruz del Condor hat ihre Nester auf den Felsen in der Umgebung und nutzt zwischen 8 und 10 Uhr morgens die Thermik in der Schlucht, um aufzusteigen und nach Nahrung zu suchen. Mit 3 m Flügelspannweite sind diese Vögel wirklich imposant. Ich zählte etwa ein Dutzend Kondore, einige kamen im Flug bis auf einige Meter nah, aber mit meinem Foto war ich ziemlich schlecht dran, er konnte einfach nicht scharfstellen. Vielleicht bekomme ich von Dieter oder den Andern ein paar Aufnahmen.
Anschließend fuhren wir wieder nach Chivay und gingen erst mal Frühstücken. Bis wir dann loskamen, war es schon nach 11 Uhr, mit Cusco, das konnnte damit nichts mehr werden.Die ersten 30 km bis Sibayo ging es auf Teer entlang des Rio Colca aufwärts, dann rechts über eine Brücke ins Tal des Rio Pulpera auf einer Piste. Diese ging schon nach kurzer zeit steil aufwärts auf Höhen von mehr als 4700 m und war kaum befahren. Von einigen kleineren Abschnitten abgesehen war sie gut zu fahren. Viele Lamaherden säumten die Piste, es ging an einem großen See vorbei, durch den der Rio Colca fließt, und dann wurde aus der schmalen Piste plötzlich eine breite, sehr gut zu befahrende Piste mit wesentlich mehr Verkehr. An der Mina Tintaya vorbei ging es abwärts bis Espinar, in manchen Landkarten auch als Yauri dargestellt.
Eigentlich wollten wir noch weiterfahren, aber direkt vor Yauri wurde die Piste erneuert. Das sieht dann so aus, dass eine Baustelle mit einseitiger Verkehrsführung eingerichtet wird, wo abwechselnd beide Richtungen fahren dürfen. Eine riesige Baumaschine reisst dann mit einer Egge mehr als die Hälfte der Piste auf, so dass diese wie ein umgepflügter Acker aussieht. Anschließend kommen die Walzen und planieren die Piste wieder glatt. Der Vorteil ist, dass man kein neues Material braucht und das beliebig oft wiederholen kann.
Wir warteten darauf, dass unsere Richtung an die Reihe kommt, und Dieter fuhr als Erster los. Als die schmale noch intakte Piste an der Kante vom Wasser weggespült war, wollte Dieter auf eine Reifenspur wechseln, die sich im umgepflügten Bereich befand. Wer fährt schon auf einem Acker Motorrad? Es dauerte nur Sekunden, dann kam sein Moped ins Schlingern und fiel um. Dieter war mit seinem rechten Fuss unter dem Tank und der Beifahrerfussraste eingeklemmt, aber ich war ja gleich zur Stelle und wir bekamen alles wieder in die Senkrechte. Den Verkehr hatten sie auf beiden Seiten der Baustelle angehalten. Das hatte wohl echt weh getan, also suchten wir uns eine Bleibe in Yauri. Gar nicht so leicht wegen der Motorräder, aber schließlich fanden wir doch ein Hotel mit Garage und sogar einer richtig heißen Dusche. WiFi gab es auch, aber leider konnte ich mich trotzdem nicht ins Internet einloggen. Abends gingen wir noch zum Essen. Morgen steuern wir Ollantaytambo an, um übermorgen Machu Picchu besuchen zu können.
Motorrad wird ausgeparkt |
Wettrennen der Tour-Unternehmer |
Weg zum Cruz del Condor |
Dieter sammelt seinen Koffer wieder auf |
die Colca-Schlucht am Cruz del Condor |
noch liegen Dunstschwaden in der Schlucht |
der erste Kondor läßt sich blicken |
mehrere Aussichtsplattformen |
dichtes Gedränge am Felsen |
noch einer schaut vorbei, aber schwer zu fotografieren |
die Verkäufer wollen auch etwas vom Kchen abhaben |
Foto Kondor 2010
Foto
so schlecht ist der Weg nach unten, aber in Chivay gibt es Frühstück |
Ausblick in das Colca-Tal |
Hirten auf dem Weg von Chivay nach Espinar |
kurze Pause in schöner Landschaft |
manchmal sieht man den Regen der letzten Tage |
Mina Tintaya |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen