So langsam habe ich von den Chilenen die Schnauze
voll. Ich hatte ja schon die letzten Tage berichtet, wie ich mich als
Deutscher als Zweite-Klasse-Mensch behandelt fühle. Gestern war ich ja zwangsweise umgezogen,
hatte mich auf ein Doppelzimmer geeinigt und mußte dann nach einem
Spaziergang doch fürs gleiche Geld in ein Dreibettzimmer umziehen.
Der
Gipfel kam aber nach dem Abendessen, als offenbar für einen Gast ein
Bett fehlte. Die Wirtin kam drei Mal ohne anzuklopfen einfach ins
Zimmer, und beim dritten Mal ließ sie die Katze aus dem Sack. Es gäbe da
ein Problem, und das wäre ich bzw. das Bett, das ich belegen würde....
Wenn
ich müde bin und schlafen möchte, lasse ich mich nicht mehr so einfach
vertreiben, und ganz offensichtlich haben sie jetzt eine andere Lösung
gefunden. Trotzdem finde ich das schlichtweg unverschämt. Auch der
vorherige Wirt hatte diese Masche drauf. Sein Kellner hatte mich an
einen Tisch zum Mittagessen gesetzt, mein Getränk stand auch schon da.
Nachdem eine chilenische Familie mit 2 Kindern ins Lokal kam, forderte
mich der Wirt auf, mich doch bitte ans Feuer zu setzen auf die Bank, er
erwarte eine Gruppe. Der Hammer war, diese Gruppe war genau diese
4-köpfige Familie, und die wollten an den Tisch am Fenster, an dem ich
saß. Das zeigt in meinen Augen deutlich, was die ausländischen Touristen
an Wertschätzung genießen, zumindest hier im Süden.
Was
bin ich froh, wenn das Schiff heute Nachmittag mit mir an Bord Fahrt
aufnimmt. Es ist ja nicht so, dass ich mir den langen Aufenthalt
freiwillig ausgesucht hätte. Trotz Glotze bei voller Lautstärke, den Debatten der LKW-Fahrer vor dem Fenster und dem Hundegebell konnte ich schlafen. Der Trip auf den Vulkan für morgen findet defintiv nicht statt, ich bin extra spät noch einmal im Reisebüro vorbei, und da standen nur die Ausflüge nach Pumalin und zu den Thermen. So kann ich wenigstens in Ruhe Frühstücken und Packen.
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