Freitag, 17. Januar 2014

Abfindung und Container-Beladung

Die letzten Tage vergingen dann doch schneller als erwartet. Am 15.Januar sollte meine kleine Abfindung kommen, mit der sich mein früherer Arbeitgeber die Teilbetriebsschließung über einen Sozialplan erkauft hat. Sie kam auch, nur war es viel weniger als  ich mir ausgerechnet hatte. Es scheint so, als ob mir das Schicksal - wann immer es etwas zu verteilen gibt - immer die schlechteren Karten austeilt. Wäre ich unter 55 Jahre alt gewesen, wäre meine Abfindung laut Sozialplan mehr als doppelt so hoch gewesen wie etwa bei einigen Zimmerkollegen. Eine Sonderzahlung für die bis zum Schluss bleibenden Mitarbeiter bekamen alle bis auf zwei, und einer davon war ich. Während alle arbeitslosen Kollegen, die mit mir von der Betriebsschließung betroffen waren, anstandslos ALG1 von der Agentur für Arbeit bewilligt bekamen, wurde ich mit einer 5-monatigen Ruhezeit beschieden, weil die Kündigungsfrist nicht eingehalten worden war. Die Krankenkasse verlangte von mir daraufhin den Arbeitnehmer- plus Arbeitgeber-Anteil, also fast 700 Euro im Monat, und das ohne Einkommen! Und nun neben vielen weiteren Erlebnissen dieser Art die viel zu kleine Abfindungszahlung! Ein Anruf beim Ex-Kollegen Bernd stellte klar, bei ihm lief alles wie gewünscht, nur mein Karma gefiel offenbar nicht.
Nach einigen Anrufen bei der Personalabteilung stellte sich dann heraus, dass zwar wie gewünscht die Fünftel-Regelung zum Ansatz gebracht worden war, aber bei der Berechnung weiterhin ein volles Jahr ALG1-Zahlung als Einkommen für 2014 mit einbezogen worden war. Meine Abmeldung von der Agentur zum Jahresende 2013 hatte ich zwar mitgeteilt, aber das war angeblich "falsch verstanden worden". Immerhin war man bereit, mir den ausstehenden Betrag unverzüglich nachzuzahlen und eine korrekte Abrechnung im Februar nachzuliefern. Ihr könnt euch vorstellen, welch dicker Stein bei mir herunterfiel. Es sei noch erwähnt, dass auch alle anderen "Benachteiligungen" mit Ausnahme der Abfindungshöhe sich letztlich zu meinen Gunsten lösen liessen. Die Frage bleibt aber bestehen, warum es immer mich trifft, wenn es darum geht, jemanden für den "Schwarzen Peter" zu finden. Ich hoffe, das ist kein böses Omen für die bevorstehende Reise!
Ankunft zur Container-Beladung
Heute war dann die Verladung der Motorräder in den Container. Den Weg zur Spedition Kloiber in der Nähe des alten Flughafens München-Riem kannte ich ja schon von der ersten Südamerikareise 2010. Den Hänger hatte ich mir am Abend zuvor geholt und im Dunkeln die BMW festgezurrt, damit ich um 3:30 Uhr starten konnte. Die Verladung war nämlich auf 9 Uhr angesetzt, und für 430 km mit Tempo 80 braucht man schon eine Weile, zumal ich noch einmal umdrehen musste, weil ich den Motorradschlüssel daheim vergessen hatte. 5 Minuten vor 9 Uhr stand ich vor dem Container, als Letzter! Hartmut hatte über Nacht den Autoreisezug aus Berlin genommen, und die andern hatten ja meist nur einen kurzen Weg. Neben Hartmut kannte ich noch Jörg und Andrea von der Südamerikatour 2010, drei weitere Begleiter lernte ich bei der Verladung erst kennen. Bin mal gespannt, wie wir uns in Südamerika verstehen werden und welchen Fahrstil die Einzelnen haben.
Erwins BMW XChallenge mit TT-Zusatztank 16l

Erwin sieht man seine 70 Jahre nicht an
Erwin z.B. ist schon 70 Jahre alt, war aber schon auf der ganzen Welt mit dem Motorrad in hartem Gelände unterwegs. Er fährt eine BMW XChallenge, also den Einzylinder, mit dem ich 2010 in Südamerika und später in der Mongolei war. Außer ihm und Andrea mit ihrer Honda Transalp gibt es 6 BMW 800GS unterschiedlicher Modelljahre und mit verschiedenen Fahrern. Matthias z.B., der bei der Verladung selbst nicht dabei sein konnte, ist früher Rallyes gefahren. Ich für meinen Teil werde jedenfalls erst mal hübsch langsam machen, einen Sturz wie in der Mongolei brauche ich nicht noch einmal. Und auch, wenn meine Dicke schon ein paar Rostflecken hat - ich sage nur "BMW" - , so wäre es doch zu schade, sie gleich in den Dreck zu werfen. Vielleicht kann ich ja von Erwin oder Matthias endlich mal lernen, wie man ein Moped im Sand fährt. Meine bisherigen Versuche an der Düne 7 in Namibia oder im Wadi Rum in Jordanien sind jedenfalls mehr oder weniger alle kläglich gescheitert. Theoretisch weiß ich es ja ... Gas geben, Vorderrad eiern lassen, ... aber Theorie und Praxis sind zweierlei.
 
Gruppenbild mit Dame

noch einiges an Platz im Container
 Alle 8 Motorräder hatten gut Platz, ohne sie zu eng aneinander zu stellen. Da ich als Letzter kam, wird mein Motorrad in Valparaiso auch als erstes ausgeladen. Nach knapp 2 Stunden gab es noch einige Fotos, dann wurde der Container zugemacht und verplompt. Zeit ist Geld, schon am selben Tag wird er auf einen Zug verladen und geht dann zu einem Hafen. Hartmut musste leider gleich wieder zum Bahnhof, um seinen Zug nach Berlin zu erwischen. Schade, ich hatte ihn ja seit der Mongolei nicht mehr gesehen. Wir andern fuhren zum Griechen, um beim Mittagessen noch einige Dinge zu besprechen. Auf dem Rückweg ließ ich es trotz Tempo 80 ein wenig flotter angehen und war in 4 1/2 Stunden daheim, für einen Freitag Nachmittag echt schnell. Also doch kein mieses Karma !?!
weg sind sie, unsere Motorräder ...

ob das bisschen Plastik was nützt.... ?

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