Freitag, 4. April 2014

03.04.2014 Cusco nach Puquio

Schon vor 7 Uhr saßen wir beim Frühstück, wegen der Magen-/Darm-Probleme gab es aber nur Coca-Tee statt Kaffee.50 Soles pro Person und Nacht hatte das Hotel Cahuide gekostet. Um 8:15 waren wir unterwegs, eine Dreiviertelstunde früher als Matthias am Tag zuvor. Zunächst ging es Richtung Urobambatal, dann jedoch bog die Strasse nach Nasca links ab.
Schon bald gab es nur noch Kurven, aufwärts, abwärts und wieder aufwärts. Ein Eldorado für eingefleischte Motorradfans, für mich als Gelegenheitsfahrer aber eine echte Herausforderung.
Nach 180 km waren wir wieder von 4000 m auf unter 2000 m Höhe herabgefahren und beschlossen, in Abancay in einer Kneipe etwas zu essen. Inclusive Cola kostete das etwa 1,50 Euro pro Person und war eigentlich ganz lecker. Mein Bauch grummelte heute nur noch selten, hoffentlich bleibt das nach dem Essen so. Für diesen ersten Teil hatten wir fast 4 Stunden gebraucht, irgendwie schwante uns schon, dass es knapp werden könnte.

Von Abancay fuhren wir dann das Tal des Rio Pachachaca aufwärts, und auf dieser Strasse konnte man fast 150 km ziemlich schnell fahren und wir kamen gut voran. Also schien es uns sinnig, bis Puquio zu fahren und in demselben Hotel wie Matthias zu übernachten. Zunächst ging es wieder auf über 4000 m hoch, überall weideten die Lama-Herden. Während wir hinter Abancay noch 29°C hatten, ging die Temperatur schon deutlich zurück auf knapp 10°C. Genau in die Richtung, in die wir fahren wollten, brauten sich immer mehr Wolken zusammen. Kurz hinter Negro Mayo fing es dann an zu graupeln, da waren es noch 70 km zum Ziel. Wir zogen unsere Regenklamotten an, dann wurde der Regen stärker und es wurde ziemlich düster. Mein Visier war innen beschlagen, also musste ich halboffen fahren und bekam die kleinen Eiskristalle voll ans Kinn und den Mund. Also konnte ich nur ganz langsam fahren. Endlos lange blieben wir auf knapp unter 4500 m, die Anzeige zeigte mittlerweile nur noch 3°C. Bei einem Gefälle lag dann ein Benzinlaster, der Anhänger auf dem Kopf im Graben, die Zugmaschine 10 m davon entfernt nur einen halben Meter vor dem Abgrund. Der Fahrer saß drin und schickte wahrscheinlich gerade Dankesgebete nach oben. Irgendetwas muß da aber falsch gedeutet worden sein, denn der Regen wurde immer stärker. Da wir nur so langsam vorwärts kamen, wurde aus der Dunkelheit der Regenwolken langsam die Dunkelheit der Nacht. Als wir die letzten Kilometer endlich geschafft hatten, war ich jedenfalls heilfroh. In das einzige Hostal, das wir sahen, quartierten wir uns gleich ein und verkrochen uns zum Aufwärmen erst mal ins Bett. Das ist meistens die einzige Möglichkeit, denn Heizung gibt es so gut wie nie in den Zimmern. Als ich dann etwas später rausging, um noch etwas einzukaufen, hatte der Regen aufgehört. Geblieben war die Kälte. 

in Peru sind die Berge grün bis oben hin

hier gab es gerade einen kleinen Erdrutsch

Motorradparadies in grandioser Landschaft

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