Samstag, 15. März 2014

San Pedro de Atacama nach Quetena Chico

Ich habe heute morgen noch einmal ausgiebig gefrühstückt und geduscht, wer weiß. wann das wieder möglich sein wird. Dieter ist kurz vor uns Richtung Iquique aufgebrochen, wir gegen 9:45 Uhr zur Tankstelle. 36 Liter Benzin, etwa 7 Liter Wasser und 2 Liter Saft hatte ich dabei. Wir hatten zwei Optionen, entweder bis zur Laguna Colorada und dort zelten oder weiter bis Quetana Chico und dort in einem der beiden Hostals übernachten.

Zunächst ging es zum chilenischen Zoll und dann die 42 km auf der Teerstrecke wieder nach oben bis auf 4500 Meter. Links zweigte dann die Piste ab. Die paar Kilometer bis zur Grenze waren kein Problem. Dort standen schon mehrere 4x4 mit gebuchten Tourgästen. Während der Zollabfertigung kam ein Andenfuchs vorbei, der nach Fressbarem suchte. Der Zöllner war nett, in einer halben Stunde waren wir wieder draußen.Der Eintritt in den Nationalpark kostete allerdings satte 150 Bolivianos.

Dann ging es zunächst entlang der Laguna Blanca zur Laguna Verde. Die Strecke war für mich schon grenzwertig, ein Wunder, das ich nicht umfiel. Immer wieder kleinere Sandpassagen in den Spurrillen der Wege, ich bekam schon meine Zweifel. An der Laguna Verde dann ein toller Blick auf die grüne Lagune mit den Bergen dahinter. Bestimmt 6 Allradfahrzeuge standen da mit jeder Menge Touristen.


Von der Lagune ging es dann weiter auf einer etwas besseren Piste bis zur Laguna Chalviri. In den Termas Chalviri konnte man in einem kleinen Pool in warmen Wasser baden, wir gingen aber stattdessen eine Kleinigkeit essen. Ich hatte ziemliches Bauchweh, sei es von der Anstrengung und dem Stress oder von dem Essen gestern Abend. Das Essen kostete umgerechnet noch nicht einmal 2 Euro pro Person. Was danach kam, war für mich der reinste Horror. Gleich am Anfang eine lange Sandstrecke. Ich versuchte ja am Gas zu bleiben, aber irgendwann geriet ich doch ins Schlingern und lag im Sand. Zum Glück kam gerade ein Autofahrer, der mir half, das Moped wieder aufzustellen. Ein paar hundert Meter weiter lag ich schon wieder, diesmal auf der andern Seite. Ich kann einfach keinen Sand fahren, und dann noch das viele Gepäck. Diesmal kam Erwin zurück und wir hatten in 4500 m unsere liebe Mühe, das Moped wieder auf die Räder zu stellen. Ich war einfach nur gestresst, sonst hätte ich natürlich Fotos gemacht. Ich dachte schon, es geht ewig mit dem Sand weiter, aber stattdessen gab es jetzt Wellblech der gröbsten Sorte. Kein Wunder, dass mein 5 l Wasserkanister undicht wurde und auslief. Die Literflasche Saft hat sich irgendwann auch selbständig gemacht und war weg. Als die Strasse besser wurde, hatten wir uns auch schon verfahren. Nach ein paar Kilometern wurden wir am Eingang einer Mine gebremst. Die Minenzufahrten werden nämlich meist von der Minengesellschaft gepflegt und sind in gutem Zustand. So kamen wir kurz vor 17 Uhr an die Laguna Colorada. Nach Chile-Zeit wäre es sogar schon 18 Uhr gewesen, aber der kalte Wind animierte uns dann doch, nach Quetana Chico ins Hostal weiterzufahren. So schenkten wir uns die Umrundung der Laguna Colorada und fuhren Richtung Quetana. An der Lagune gab es noch eine längere Sandpassage, diesmal zum Glück ohne Sturz, dann gab es Wellblechpiste mit grobem Schotter und Steinen. Mich hat es gewundert, dass das Motorrad das ausgehalten hat. Wahnsinn, wie es einen da durchgeschüttelt hat, und das auf 50 km. Kurz vor dem Dunkelwerden lag dann der Uturuncu im letzten Abendlicht vor uns, der volle Mond schien dazu, und im Schatten lag Quetana Chico. Das erste Hostal war schon voll, im zweiten fanden wir dann ein 5-Bett-Zimmer. Kein Wasser, keine Steckdose, aber nach 207 km und 10 Stunden waren wir auch alle absolut tot. Zum Glück hatten wir mittags schon gegessen, da fiel es uns nicht schwer, uns gleich aufs Bett zu legen und zu schlafen. Das war für mich mit Sicherheit eine der anstrengendsten und schwierigsten Etappen auf dem Motorrad überhaupt. Ich hatte es bedauert, dass Dieter nicht dabei war, denn wir beide passten im Tempo gut zusammen, während Matthias und Erwin schneller unterwegs sind. Jedenfalls werde ich mir bis morgen früh überlegen, ob ich auf den Uturuncu mitfahre oder lieber auf das Gepäck aufpasse. Ganz hoch wird sowieso schwierig, weil oben Schnee liegt. Für heute bin ich erst mal froh, im Bett zu liegen. 

Dieter fährt nach Iquique

Andenfuchs

noch einmal von der Seite

Vikunas

Weg zur Laguna Blanca

Laguna Verde

auf der Lagunenroute

vollgetankt und vollbeladen


Laguna Chalviri

Mittagessen an der Laguna Chalviri

Ankunft am Uturuncu im letzten Sonnenlicht

Entrichtung der Nationalparkgebühren

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