Donnerstag, 6. März 2014

von Coquimbo nach Copiaco

Urlaub und Ausschlafen? Nicht, wenn man in einer Motorradgruppe unterwegs ist. Sobald es nicht mehr dunkel ist, kramen sie herum, verschieben und starten die Motorräder, kurzum, man wird gezwungen, seinen Hintern aus dem Bett zu werfen und mitzumachen, damit nicht hinterher alle auf einen warten müssen.
Heute gilt es noch einmal Strecke zu machen, bevor es morgen dann Richtung Paso de San Francisco geht.Wie immer hier an der Küste ist es morgens durch den kalten Humboldt-Strom aus der Antarktis erst mal neblig, aber im Sommer läßt die Sonne den Nebel meist schnell verschwinden.
Eigentlich wollten wir noch irgendwo einen Kaffee trinken, wurden aber nicht fündig. Der Vorschlag, wo wir schon bei einer Tanke standen, gleich noch mal voll zu machen, wurde auch mit dem Argument weggewischt, laßt uns erst mal ein wenig Strecke machen, dann schaun wir weiter und finden bestimmt an der Tankstelle auch einen Kaffee.
Was sich in Deutschland vernünftig anhört, kann in Südamerika leicht ins Auge gehen. Meine Mitfahrer haben ja gemeint, das dürfte keiner nach Hause schreiben, und wenn, würde es ja sowieso niemand glauben. Schaut euch noch einmal die Bilder von den vielen Benzin- und Wasserkanistern an, die an den Mopeds hängen, dann ist es wirklich kaum zu fassen. Wir sind , nachdem wir gestern schon etwas über 200 km seit dem Tanken gefahren waren, wirklich 40 km vor der nächsten Tankstelle liegengeblieben!!! 190 km ohne Sprit, damit hatte keiner gerechnet. Nicht alle, einige hatten noch Sprit, aber Namen will ich hier nicht nennen. Jörg und Matthias bekamen dann alles, was noch da war, fuhren zur Tankstelle und zurück, und wir andern gönnten uns ein Mittagessen in einer Fernfahrenkneipe.
Das war auch kein Spaß. Zuerst zählten sie uns auf, was es alles gibt: Eintopf, Hühnchen, Schwein, und dann sagte jeder, was er wollte. Wegen der Verständigungsschwierigkeiten brachte sie dann: Chicken, Pork, Eintopf, einfach alles, quasi für jeden. Die werden sich auch denken, was sind wiir für Snobs, erst bestellen wir alles, und dann teilen sich immer zwei ein Essen. Hartmuts Bilderbuch mit Essen, was wir in der Mongolei benutzt hatten, war eindeutiger und einfacher.
Irgendwann kamen die beiden Andern voll mit Sprit zurück und nach einer Pause fuhren wir alle zusammen zur Tankstelle in Vallenar. Und wer kommt da um die Ecke? 2 von den Motorradfahrern aus Malaysia, die ich noch vor dem Überfall in Chaiten getroffen und fotografiert hatte. Die Fotos konnte ich ja nicht mehr liefern, nachdem die Fototasche geklaut war.  Einem von ihnen hatten sie übrigens in London das komplette Motorrad geklaut, deshalb war er mit einer neuen BMW 800 Modelljahr 2013 unterwegs, während die andern das ältere Modell mit dem dicken Touratech-Tank hatten. Wir haben noch ein wenig geschwätzt,sie wollten zu den Walen nach Bahia Inglesa, und dann ging es die letzten Kilometer nach Copiaco. Die Quartiersuche war nicht leicht, weil wir mitten im Berufsverkehr kaum vorwärts kamen. Jörg steuerte erst mal das Casino an, aber das war dann doch über unserem Budget. Letztlich fanden wir ein ganz gutes Hotel , wo wir die Mopeds innen sicher abstellen konnten. 
die möchte keiner im Bett finden, selbst wenn sie nicht mehr krabbelt

noch Nebel am Vormittag

Umfüllen der Notreserven, damit 2 zur Tankstelle fahren können

endlich, wieder Sprit für alle

die beiden Malaien auf ihren BMW 800

gut aussehen tun sie ja

und hier ihre Route

unser Hotel in Copiaco

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen