Donnerstag, 6. Februar 2014

05.02.2014 - Puerto Natales - El Calafate

Gestern Abend kamen überraschend noch 3 junge Chileninnen zu mir aufs Zimmer. Schade, ich hatte mich schon so gefreut, auch diese Nacht das große Zimmer ganz für mich alleine zu haben. Ist halt doch ein wenig gewöhnungsbedürftig, wenn das Klo im Zimmer wenig geräuschgedämpft ist und man so eng aufeinanderhockt.Aber irgendwie haben wir die Nacht rummbekommen, und sie saßen dann auch im Bus nach El Calafate. Ich hatte es schon fast erwartet, der Bus fuhr genau die 100 km wieder zurück nach Cerro Castillo nicht weit weg vom Parkeingang Torres del Paine, wo ich vorgestern gerne einen Bus direkt nach El Calafate gebucht hätte.Warum das nicht möglich war, wissen nur die Chilenen, und völlig unmöglich scheint es auch nicht zu sein, stiegen doch dort 2  Rucksackleute zu. Man muss einfach das richtige Busunternehmen fragen. Mir sagten der Busfahrer, die Parkranger und die Verkaufsstelle des Tickets jedenfalls überall, ich müßte wieder zurück nach Puerto Natales.
In Cerro Castillo war dann auch der Grenzübergang der Chilenen, und mit insgesamt 1 Stunde für die 50 Businsassen ging es noch recht schnell. Beim Warten unterhielt ich mich mit einem Schweizer Radlerpärchen, die seit Ushuaia schon 1 Monat unterwegs waren und sich bis Bolivien insgesamt 1 Jahr Zeit lassen wollen. Ein Glück, wenn man zu zweit ist und so viel Zeit hat. Mein Sitzplatz im Bus hatte die Nummer 47, das war der letzte Fensterplatz rechts vor dem Klo. Die Lehne ließ sich verstellen, alles bestens. Ein chilenisches Pärchen musste allerdings auseinandersitzen, und so willigte ich ein, mit der Frau den Platz zu tauschen.Das war ein Fehler. Das war nämlich der letzte Fensterplatz links, und da ließ sich die Lehne nicht umlegen. Klar, dass die kleine dicke Chilenin vor mir ihre Lehne maximal zurückstellte, und das änderte sie auch nicht, als ich sie darum bat. So musste ich meine Gutmütigkeit mit 5 Stunden Eingequetschtsein bezahlen. Beim nächsten Mal mach ich das nicht mehr.
Insgesamt 360 km fuhr der Bus bis nach El Calafate, obwohl eines der Camps im Torres del Paine nur 50 km Luftlinie von El Calafate entfernt ist. Wenn man den Rückweg aus dem Torres del Paine noch dazurechnet, waren es sogar 500 km Umweg statt 50 km direkt. Warum das so ist, das wissen wohl nur die Chilenen und Argentinier. Um 14 Uhr war ich dann am Busterminal und kaufte mir für morgen gleich mal ein Busticket zum Gletscher Perito Moreno für umgerechnet 20 €. Als ich dann für übermorgen das Busticket nach El Chalten kaufen wollte, ging das nur mit argentinischen Pesos, die ich nicht hatte. Also erst mal Quartier suchen. Leider alles ziemlich teuer, so landete ich denn wieder in einem Winzzimmer, in das 4 Leute in 2 Stockbetten passen sollen. Momentan liegt nur noch einer außer mir drin, ich hoffe, das bleibt so. Das Badezimmer ist aber ganz nett, eine Küche gibt es auch, und 3 Biker haben ihre Räder im Innenhof abgestellt. Für 9 € die Nacht kann man das schon mal aushalten.
Am Geldautomat dann das Übliche: Limit überschritten, geht nicht, falsche Pin, ich habe 3 Kreditkarten ausprobiert. Schließlich konnte ich mit einer 2-fach Geld abholen, insgesamt etwa 120 Euro. Die sind allerdings für das Ticket nach El Chalten und Einkäufe schon fast wieder weg, hoffentlich gibt es morgen noch einmal Nachschub. El Calafate ist ein typisches Touristendorf, Geschäfte für Andenken, Outdoorzubehör, Aktivitäten und Ausflüge, Banken und Restaurants; selbst ein Casino gibt es, und natürlich Quads und Räder zum Ausleihen. Bin froh, wenn ich hier wieder weg komme, das kann ich auch daheim bekommen, für weniger Geld. Jedenfalls geht es morgen zum Perito Moreno Gletscher, und abends muss ich dann noch Proviant für die nächste Woche im Fitz Roy Nationalpark kaufen.
Abends sprach mich dann noch ein Touristenpärchen an, ob ich chilenische Pesos übrig hätte. Eigentlich habe ich noch 130000 CLP, doch offenbar brauche ich die selbst, denn das Schiff nach Villa O'Higgins kostet schon mal um die 60000 CLP, und der nächste ATM ist erst in Cochrane. Offiziell ist der argentinische Peso wohl soviel wert wie 10 chilenische Pesos, aber inoffiziell sind es nur etwas über 6 und überhaupt will anscheinend keiner den argentinischen Peso haben. Jedenfalls habe ich keine Lust, mir jetzt tagelang den Kopf über Umtauschkurse zu zerbrechen, ich gehe einfach zum ATM und bekomme eben einen um ein Viertel schlechteren Kurs. Aber auf meine restlichen chilenischen Pesos muss ich aufpassen.
Leider bekomme ich im Hostal keine Verbindung ins Internet, irgendwie ist er zwar verbunden, aber kommt mit einem nicht identifizierten Netzwerk nicht ins Internet. Schade, danach ist ja längere Zeit wieder Funkstille.
Restaurants in Hülle und Fülle

so seh ich nach dieser Reise aus - für den Knöchel wäre es ein Fortschritt

Abenteuer Outdoor - in kommerzielle Bahnen gelenkt

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