Montag, 3. Februar 2014

26.01.2014 Camp Dickson - Camp Los Perros

Fast die ganze Nacht hat es geregnet, mein Handtuch draußen war klatschnass. Regenbedingt musste ich im Zelt packen, was noch länger als normal dauerte, so dass ich erst als einer der Letzten wegkam. Der Rucksack kam mir kaum leichter vor, aber laut OSM-Karte sollten es ja nur 9 km sein. Hätte ich nur mal auf die chilenische Map geschaut, da waren 11 km angegeben. Diesmal sah man kaum etwas von den weißen Bergen am Lago Dickson. Der Weg ging erst mal aufwärts in einen Buchenwald, der völlig sich selbst überlassen wird. Die Blätter sind viel kleiner als die unserer Buchen, das Totholz liegt kreuz und quer, einfach grandios. Nach der vermeintlichen Hälfte legte ich eine längere Pause ein und ließ dann offenbar meine Mütze auf einem Baumstamm liegen. Nach weiteren 1 1/2 km bemerkte ich den Verlust und ging ohne Rucksack noch einmal zurück.Keine Mütze mehr da. Offenbar hat der Einzige junge Mann, der mir entgegenkam, sie mitgenommen, alle andern gingen dieselbe Richtung wie ich und hatten keine Mütze gesehen. Geärgert habe ich mich schon, vor allem deshalb, weil die Temperatur auf etwa 5°C sank und ich langsam das Frieren anfing. Als ich an einer Brücke stand, konnte man wunderbar den Perros Getscher sehen, als die Wolken mal kurz aufrissen. Da waren es schon 11 km auf dem Navi, und ein Schild sagte, noch 1 Stunde bis zum Camp. Dann kam auch noch ein Graupelschauer mit heftigem Wind, ich war völlig fertig. Alle 100 m musste ich auf einem Stein ausruhen, weil ich den Rucksack vom Boden aus nicht mehr hoch bekam. Irgendwann war ich dann am See vor dem Gletscher, und von da aus waren es nur noch wenige hundert Meter zum Camp.
Beim Zeltaufstellen regnete es heftig, und als alles stand , kaufte ich mir zur Belohnung gleich mal für den zehnfachen Preis zwei Rollen Kekse. Camp-Eintritt kostete es auch wieder 4000 CLP wie beim Camp Seron, am Lago Dickson dagegen war es umsonst, das verstehe wer will. Nach zwei Tassen Kaffee und einer Suppe war ich dann wieder einigermaßen beieinander. Es regnet jetzt seit Stunden, alles ist naß, bin schon gespannt auf morgen, das ist die "Königsetappe" über den John-Garner-Pass. Übrigens waren es heute 14 km laut meinem Navi, und das spinnt selten.
Dickson Camp am Morgen bei Regen

Lago Dickson

so sah es in unseren Wäldern früher auch mal aus

Blick zurück ins regenverhangene Tal

Südbuche - die Blätter sind viel kleiner

Bäche und Wasser gibt es hier überall

Baumpilze

der Wald wird sich selbst überlassen

geschafft ! ich, nicht das Etappenziel

Los Perros Gletscher

ausnahmsweise mal im Zelt kochen, da wird es auch gleich warm

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